Tolle Leistungen der Österreicher beim Europacup im Wasserpark

Anfang Oktober fand der Europacup der Landesmeister zum ersten Mal in seiner bald 50-jährigen Geschichte in Wien statt. Austragungsort war die längste und wahrscheinlich anspruchsvollste Filzgolfanlage Europas im Wasserpark, was den beiden österreichischen Vertretern BGC Union Rot-Gold bei den Damen und dem Wiener ASKÖ Team bei den Herren nicht zum Nachteil gereichen sollte.

Die Erwartungen waren angesichts des nicht zu unterschätzenden Heimvorteils groß, wenn auch die Favoritenrolle von der Öffentlichkeit anderen Teams zugesprochen wurde. Insbesondere bei den Herrenmannschaften liefen die Diskussionen im Vorfeld eigentlich nur dahingehend, wie groß der Vorsprung des schwedischen Meisters Uppsala BGK sein wird. Doch wie so oft, kam es auch diesmal etwas anders! Die Herren des WAT21 starteten konzentriert und gut vorbereitet in den Bewerb, während die Schweden gleich in Runde 1 vier Ergebnisse über 40 schreiben mussten. Am Ende des ersten Tages lagen sie gar nur auf Rang 3, bereits 28 Schläge hinter den Wienern. Ein kleiner Leistungseinbruch beim WAT21 am zweiten Tag brachte jedoch eine Wende und als Uppsala in den beiden Runden an diesem Tag gleich 42 Schläge aufholte und nach vier von sechs Runden mit 14 Schlägen in Führung lag, glaubten wohl nicht mehr allzu viele noch an eine Sensation der Wiener. Nicht so jedoch die Spieler des WAT21 – mit unbeirrtem Siegeswillen holten sie wieder Schlag auf Schlag auf die Schweden auf und zu Beginn der letzten Runde lag man plötzlich wieder mit 10 Schlägen in Front. In dieser heißen Phase behielten die Schweden aber leider einen kühlen Kopf und holten sich mit einer grandiosen Schlussrunde mit neuem Platzrekord doch noch den Sieg.

Bei den Damen entwickelte sich im Laufe des Bewerbs ein spannender Vierkampf zwischen den Teams aus Österreich, Deutschland, Tschechien und der Schweiz, bei dem mehrmals die Führung wechselte. Mit der bis dahin besten Mannschaftsrunde bei den Damen (103) übernahmen die Spielerinnen des BGC Union Rot-Gold in der vierten Runde die Führung und bauten diese in der Startrunde am Finaltag noch um einen Schlag aus. Einziger gefährlicher Verfolger war die Mannschaft des MGC 90 Brno, die vor dem Schlussdurchgang nur 9 Schläge zurücklag – ein Rückstand, der im Wasserpark schon nach wenigen Bahnen aufgeholt sein kann. Und leider kam es tatsächlich so, dass die jungen Spielerinnen aus Brünn gerade in dieser Phase groß aufspielten. Einer starken Mannschaftsrunde von 101 Schlägen – mit einer 27 von Schlussspielerin Jana Nakladalova – hatten die Wienerinnen leider nichts mehr entgegenzusetzen und mussten sich damit wie die Herren des WAT21 mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Dass der Sieg der Tschechinnen kein Zufall war, zeigt die Tatsache, dass zwei der drei Spielerinnen mit ihrem Nationalteam Jugend-Welt- und Europameister 2007 und 2008 (jeweils auch auf dem System Filzgolf) wurden. Doch auch wenn es somit letztlich in beiden Kategorien nichts mit der möglichen Sensation eines Europacupsiegs wurde, boten die beiden Wiener Teams den zahlreichen Zuschauern großen Sport und können stolz auf ihre erbrachten Leistungen sein.

Die besten Einzelleistungen bei diesem vom Wiener ASKÖ Team perfekt organisierten und durchgeführten Europacup spielten bei den Damen Simona Handlova (Brno) mit einem Schnitt von 37,00 und bei den Herren der wohl weltbester Filzgolfspieler Carl-Johan Ryner (Uppsala) mit einem Schnitt von 31,17 über die sechs Durchgänge. Die besten Österreicher waren Elisabeth Kammerer (38,50) und Herbert Bäk (31,67). Die genauen Ergebnisse findet ihr hier inklusive ausführlicher Statistiken (Quelle: www.rotgold.at); zahlreiche Fotos findet ihr u.a. auf der EC-Homepage und über folgenden Link einen Artikel im KURIER über den Europacup: KURIER-Artikel vom 1. Oktober 2010

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