Bereits im Vorfeld der diesjährigen Einzelstaatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse in Wiener Neustadt wurde viel über die beiden Plätze gesprochen. Beide Anlagen sind schon in die Jahre gekommen, wurden aber vom Veranstalter in einen sehr guten Zustand gebracht. Die teilweise starken Gefälle, die schlechten Banden und so manche dubiosen Züge auf der Eternitanlage machten den Teilnehmern aber zu schaffen, sodass trotz intensiven Trainings die Ergebnisse zu Beginn des Wettkampfs ernüchternd waren.
Erst mit Fortdauer des Turniers steigerten sich die Leistungen der Teilnehmer, wenn auch die erzielten Ergebnisse weit von gewohnten Resultaten entfernt lagen – so gab es etwa bei den Herren nur fünf Spieler mit einem Eternitergebnis unter 90 Schlägen und bei den Damen gar nur eine Spielerin, die hier über 4 Runden unter 100 Schlägen blieb. Dies konnte aber der Spannung kaum etwas anhaben und es bewahrheitete sich einmal mehr, dass der Bewerb erst nach Bahn 18 im letzten Durchgang zu Ende ist. So ging Manuela Zojer (DIAVO) mit einem Vorsprung von 6 Schlägen auf Sandra Schwarz (BADV) und 7 Schlägen auf Elisabeth Gruber (LEOB) in die letzte Betonrunde, erwischte aber einen schlechten Start und sah sich nach 10 Bahnen plötzlich nur auf Rang 3 gelegen. Sandra Schwarz nutzte diese Schwäche eiskalt aus und sicherte sich mit er 28er-Finalrunde etwas überraschend ihren ersten Staatsmeistertitel. Dahinter kämpfte sich Manuela Zojer noch auf Rang 2 vor Elisabeth Gruber. Bei den Herren ereilte den vom ersten Tag an führenden Günter Inmann (DORN) beinahe ein ähnliches Schicksal. Auch er ging mit großem Vorsprung in den Schlussrunde (7 Schläge auf Bernd Gaida und 8 Schläge auf Manfred Lindmayr), erwischte aber einen ähnlich schlechten Start wie Manuela Zojer, hatte aber das Glück, dass seine Kontrahenten diese einzige Schwächephase im Bewerb nicht ausnützen konnten. So sicherte sich der Vorarlberger nach der wohl längsten Runde seines Lebens mit drei Schlägen Vorsprung seinen bereits 7. Meistertitel im Einzel; Silber gewann Bernd Gaida (STEYR) vor Manfred Lindmayr (WIEN).
Im anschließenden KO-Bewerb gab es wie immer die üblichen Überraschungen, wenn auch heuer fast noch mehr wie in den letzten Jahren. Insbesondere bei den Damen kam es nach frühen Niederlagen der Medaillengewinnerinnen im Zählwettspiel zu dem überraschenden Finale Angelika Heyl (SCORE) gegen Bianca Utzig (GAENS). Hier setzte Angie ihren Erfolgslauf fort, in dem sie u.a. Manuela Zojer und Elisabeth Gruber aus dem Rennen warf, und sicherte sich mit einem 5:3 im Finale die Goldmedaille und den Staatsmeistertitel 2013 im KO-Bewerb. Silber ging an Bianca Utzig und Bronze an Petra Payer (LEOB). Bei den Herren erwischte es zwar auch schon frühzeitig so manchen Favoriten, mit Günter Inmann holte sich aber der Top-Favorit nach Gold im Zählwettspiel auch Gold im KO-Bewerb. Auch Günter musste in den ersten Runden hart gegen das frühzeitige Ausscheiden kämpfen, insbesondere im Finale, in dem er seinem Kontrahenten Andreas Lackner (BIHO) auf den 15 gespielten Bahnen 14 Asse vorlegte und überlegen mit 5:0 gewann, demonstrierte er aber eindrucksvoll seine Vormachtstellung. Die Bronzemedaille sicherte sich Mathias Moschinger (HOECH), bester Wiener wurde Norbert Wagenhofer (WAT21) auf Rang 5.
Sämtliche Ergebnisse gibt’s hier in der offiziellen Ergebnisliste; viele Fotos von der Meisterschaft finden sich hier.