Nach 2002 und 2005 fanden letzte Woche zum dritten Mal die Österreichischen Einzel-Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse im Bahnengolfzentrum des WBGV in der Franz-Koci-Straße statt. Auch wenn somit die Anlagen für die meisten Teilnehmer bekannt waren, boten sie angesichts der sehr wechselhaften äußeren Bedingungen (starker Wind am Mittwoch, Sonne und heiße Temperaturen am Donnerstag, Regen und Abkühlung am Freitag) zahlreiche Herausforderungen, was auch dazu führte, dass die gezeigten Leistungen etwas unter den Erwartungen blieben.
Eine Staatsmeisterschaft in Wien nährt natürlich auch die Hoffnung auf zahlreiche Medaillen für Wiener Spielerinnen und Spieler – und diese sollte nicht vergeblich gewesen sein, gingen doch gleich vier Medaillen an Wiener Teilnehmer! Das Zählwettspiel wurde am Freitag bereits knapp nach 11.00 Uhr vom Schiedsgericht wegen des prognostizierten Regenwetters um einen Durchgang verkürzt, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits wieder trockenes Wetter herrschte, was beim Großteil der Spieler auf Unverständnis und Unmut stieß. Bei den Damen zeigte Elisabeth Kammerer (URG) einmal mehr, dass sie nach wie vor mit ihren jüngeren Kontrahentinnen mithalten kann, und sicherte sich hinter Manuela Zojer (DIAVO) die Silbermedaille im Stechen gegen die Titelverteidigerin Elisabeth Gruber (LEOB). Bei den Herren entwickelte sich am Ende ein spannender Kampf um die Medaillen, den letztlich Adriano Steiner (DORN) vor Christian Gobetz (KOEF) und Robert Konrad (STEYR) für sich entscheiden konnte. Als bester Wiener belegte Paul Heschl (URG) mit zwei Schlägen Rückstand auf eine Medaille den fünften Rang.
Im anschließenden KO-Bewerb der besten 16 weiblichen und besten 32 männlichen Spieler kam es zwar zu vielen spannenden Duellen und knappen Entscheidungen, die großen Überraschungen blieben diesmal aber (überwiegend) aus. Bei den Damen revanchierte sich Elisabeth Gruber bei Manuela Zojer für die Finalniederlage im Vorjahr und holte sich ihren 6. Staatsmeistertitel im Einzel, die Bronzemedaille sicherte sich Birgit Heschl (URG) im Spiel um Platz drei gegen Evelyn Haberl (HERZO) mit einem perfekten Ass auf Bahn 15 als zweite Stechbahn. Der KO-Bewerb der Herren brachte dann letztlich auch die ersehnte Goldmedaille für einen Wiener: Heinz Weber (WAT21) musste in seinem Weg ins Finale nur im Halbfinale gegen Paul Heschl hart kämpfen, ehe er sich im Finale gegen Manfred Lindmayr (WIEN) souverän durchsetzte und verdient seinen zweiten Staatsmeistertitel nach 1990 errang. Im Spiel um Platz drei unterlag Paul Heschl leider Christian Gobetz und belegte damit den unglücklichen vierten Endrang.
Die Ergebnisse sämtlicher Teilnehmer findet ihr hier.