Im Frühjahr findet traditionell immer eine Sitzung der Technischen Kommission der WMF statt, bei der unter anderem ein paar sehr interessante Thematiken angesprochen bzw. zum Teil schon beschlossen wurden. Hier eine kleine Auswahl:
- Nachdem im Vorjahr ein diesbezüglicher Antrag des ÖBGV noch abgelehnt wurde, hat die TK der WMF nun endlich zugestimmt, bei den internationalen Meisterschaften ab heuer zwei Einzeltitel, einen im Zählwettspiel und einen im KO-Bewerb, zu vergeben. Dazu wurde im Gleichklang mit dem EMF der Austragungsmodus bei Welt- und Europameisterschaften (aller Klassen) wie folgt geändert: Der Mannschaftsbewerb wurde auf zwei Tage und 6 Durchgänge verkürzt. Der Einzelbewerb im Zählwettspiel geht über drei Spieltage; zwei gemeinsame mit dem Mannschaftsbewerb, am 3. Tag spielen alle Teilnehmer noch zwei Durchgänge, anschließend die besten 9 Damen und 15 Herren ein Superfinale über eine Doppelrunde. Der KO-Bewerb findet dann am 4. Bewerbstag mit den besten 16 weiblichen und besten 32 männlichen Spielern nach den ersten achten Qualifikationsrunden des Zählwettspiels statt. Somit gibt es bereits heuer in jeder Kategorie zwei Welt- oder Europameister im Einzel. Laut Auskunft des ÖBGV versucht der Verband nun auch wieder bei der Österreichischen Bundessportorganisation zu erreichen, dass künftig bei der Einzel-Staatsmeisterschaft zwei Staatsmeistertitel vergeben werden können; mit einem positiven Ergebnis ist aber wohl nicht vor 2012 zu rechnen, sodass es heuer wohl weiterhin nur einen Einzel-Staatsmeister im KO-Modus geben wird, die Sieger bei der Österreichischen Meisterschaft im Zählwettspiel bleiben weiterhin „nur“ Österreichische Meister.
- Ein Antrag des Schweizer Nationalverbandes auf Ausweitung des offiziellen (in Gruppen eingeteilten) Trainings bei Welt- und Europameisterschaften von fünf auf sechs Tage wurde abgelehnt.
- Nach einer 5-jährigen Testphase bei internationalen Meisterschaften hat die WMF nunmehr beschlossen, das System der „Mannschaftsstrafen“ wieder abzuschaffen. Künftig werden somit Regelverstöße nicht mehr dem Team zugerechnet, sondern wieder wie früher (und in Österreich) dem jeweiligen Spieler, der den Regelverstoß begangen hat.
- Obwohl Beschwerden zahlreicher Bahnenhersteller und Betreiber von Bahnengolfanlagen vorliegen, dass die Verwendung der schweren Glassteine zu Beschädigungen der Bahnenoberfläche geführt hat, sieht die TK der WMF keine Veranlassung, die Verwendung dieser Ball zu verbieten.
- Die TK der WMF stellt an die nächste Delegiertenversammlung den Antrag, den kleinstmöglichen Durchmesser des Rohrs bei der Bahn „Rohrhügel“ auf 4,5 cm zu ändern (derzeit 5 cm).
- Der Antrag des Tschechischen Minigolfverbandes zur Einführung einer internationalen Leihspielerregelung wird nun modifiziert dem WMF-Vorstand zur Entscheidung vorgelegt. Die neue Regelung soll es ermöglichen, für seinen Stammverein bei Einzelwettkämpfen zu starten und für einen Leihverein bei einer ausländischen Mannschaftsmeisterschaft zu spielen.
- Die internationalen Meisterschaften der nächsten Jahre werden in folgenden Orte stattfinden: Jugend-WM 2012 in Bad Münder (D), EM der Allgemeinen Klasse 2012 in Porto (POR), Senioren-EM 2012 in Rozemaai (BEL), Offene Asiatische Meisterschaft in Kish Island (Iran), Europacup 2012 in Vizela (POR), WM der Allgemeinen Klasse 2013 in Bad Münder (D), Europacup 2013 in Holesov (CZE). Für das Jahr 2014 interessiert sich der russische Verband mit Sotchi für die Durchführung des Europacups der Vereinsmannschaften, für die Weltmeisterschaft 2015 liegt eine Anfrage einer Eventfirma vor, die die WM gerne im Fürstentum Monaco veranstalten will.
- Das Organisationskomitee des WAT Floridsdorf wurde von der Technischen Kommission der WMF ausdrücklich für die exzellente Veranstaltung des Europacups 2010 in Wien – und hier speziell für die Abschlussfeier – gelobt.
Ausführlichere Informationen findet ihr im offiziellen Protokoll des Meetings (in englischer Sprache): Protokoll der Sitzung der Technischen Kommission der WMF vom 28.-30. 1. 2011