Die Jugend-Europameisterschaft 2017 fand in Askim (Schweden) statt, ein Austragungsort, der Österreich schon zweimal großartige Erfolge gebracht hat. 1993 gewann Österreich gleich fünf Medaillen bei der Weltmeisterschaft der Allgemeinen Klasse, 2015 kamen Österreichs Senioren mit vier Medaillen von der Senioren-EM heim. Aber auch unser Jugendnationalteam hatte heuer Grund zum Jubeln: Im KO-Bewerb holten Lisa Marie Zitz (UAE) sensationell die Goldmedaille und Thomas Lottermoser (BIHO) die Bronzemedaille!
Am Ende dieser, angesichts der schwierigen äußeren Bedingungen anstrengenden Wettkämpfe also großer Jubel bei Österreich – und dies, obwohl der Bewerb alles andere als erfreulich begonnen hatte. Im Mannschaftsbewerb war der Rückstand auf die anderen Nationen heuer deutlich merkbar. Bei den Burschen fehlten letztlich 50 Schläge auf eine Medaille, die Juniorinnen waren knapper dran, verpassten Bronze aber auch um 9 Schläge. Der Sieg ging in beiden Kategorien an Schweden.
Kaum besser unsere Ausbeute im Zählwettspiel: Bei den Juniorinnen war Anna-Marie Krinninger (DIAVO) als 13. bestplatzierte Österreicherin, bei den Junioren belegte Florian Haberl (HERZO) als bester heimischer Spieler den 22. Rang. Doch zum Glück gibt es ja noch den KO-Bewerb! Seit der Einführung dieses Spielmodus hat sich die Medaillenausbeute für Österreich (egal in welcher Altersklasse) deutlich erhöht. Und wie eingangs schon erwähnt, gab es auch heuer Grund zum Jubeln. Der Finaltag sollte insbesondere jener von Lisa Marie Zitz werden. In Runde 1 bezwang sie die SIlbermedaillengewinnerin im Zählwettspiel Alena Doleželová mit 6:3, im Viertelfinale die Russin Elena Sukonnikova mit demselben Ergebnis. Im Halbfinale ging es gegen die Schwedin Felicia Vikström, die schnell mit 3:0 in Führung ging. Doch wer nun an einen klaren Erfolg der Schwedin glaubte, hatte nicht mit dem Kampfgeist von Lisa gerechnet: von den letzten 10 Bahnen gewann Lisa nicht weniger als fünf und stand so mit einem 5:3-Erfolg im Finale der Jugend-EM. Dort wartete mit Yulia Korytina eine weitere Russin, die sich im Halbfinale überraschend gegen die Europameisterin im Zählwettspiel durchsetzte. Das Finale war dann deutlich von Nervosität beider Spielerinnen geprägt, eine schnelle 2:0-Führung von Lisa konterte die Russin postwendend und lag drei Bahnen später 3:2 in Front, ehe wiederum Lisa von den nächsten fünf Bahnen vier für sich entscheiden konnte. Ähnlich ging es die letzten fünf Bahnen auf der Betonanlage weiter. Doch als die Russin nach einem Ass von Lisa auf Bahn 14 ins Hindernis schoß, war die Freude bei Österreichs Team grenzenlos – Lisa Marie Zitz war Jugend-Europameisterin 2017!
Aber auch der Juniorenbewerb im KO-Modus verlief aus heimischer Sicht erfreulich. Im Zählwettspiel noch weit unter seinem Wert geschlagen, feierte Thomas Lottermoser zunächst zwei sichere Siege zum Auftakt, ehe er in einer spannenden Viertelfinalpartie den Schweden Lukas Larsson mit 4:3 im Stechen bezwang. Im Halbfinale setzte es dann zwar eine 4:6-Niederlage gegen den späteren Gewinner Rasmus Bergqvist, im Spiel um Platz 3 gegen den Tschechen Jan Kadlec behielt Thomas dann aber 4:3 wieder die Oberhand und gewann damit die Bronzemedaille.
Die Ergebnisse sämtlicher Teilnehmer findest du im Bereich Bewerbe, einige Fotos und zwei Videos vom KO-Finale der Juniorinnen gibt’s auf der Homepage des MSC Union Alt-Erlaa. Herzlichen Glückwunsch den österreichischen Medaillengewinnern!