Der Seniorensportwart des WBGV Hans-Werner Schmidt hat einen Bericht zur Österreichischen Senioren-Meisterschaft aus seiner Sicht verfasst, in dem er trotz aller Freude über die schönen Erfolge auch nicht mit Kritik spart.
Freude und Ernüchterung für den WBGV bei der Senioren-ÖM 2018 in Leobersdorf:
Als Erstes bedanke ich mich beim ausrichtenden Verein und Landesverband mit seinen tollen Mitarbeitern, die ganzen Einsatz zeigten und hervorragende Arbeit leisteten. Sowohl die Eröffnungs- als auch die Abschlussfeier zeigten die Professionalität mit der die Leobersdorfer ans Werk gingen.
Nun zum sportlichen Bereich. Da Leobersdorf vor den Toren Wiens liegt, wären hervorragende Leistungen zu erwarten gewesen. Mitnichten. So konnten einzig bei den Seniorinnen II die beiden Postlerinnen Berta Ensinger als Siegerin und Johanna Knotzer als Drittplatzierte überzeugen. Auch die Ergebnisse mit 181 und 190 konnte sich sehen lassen.
Über die restlichen Ergebnisse wollen wir den Mantel des Schweigens breiten. Nur die beiden Post SV-Damen erreichten den KO-Bewerb, den sie mit Johanna Knotzer als Siegerin über Claudia Schuster (WERF) und Berta Ensinger als Drittplatzierte – Sieg über Eva Reiländer (GAENS) – mit einem Platztausch abschlossen. Auf die beiden Post-Damen ist einfach Verlass.
Sonst schaut´s traurig aus. Bei den männlichen Senioren sah die Sache ganz anders aus. Sowohl Günther Schwarz von PSV Steyr (168 Score) bei den Senioren I und Anton Wechselberger MSVU (169 Score) Senioren II konnte seitens des WBGV absolut nichts entgegengesetzt werden. Bei den Senioren I konnten sich lediglich Franz Groll (BLAUW) und Franz Reich (WIEN) unter den ersten Zehn platzieren. Bei den Senioren II konnten sich nur Robert Halda (WAT21) als 6. und Heinz Laukes (URG) als 8. unter den ersten Zehn klassieren. Im KO-Bewerb mussten sowohl Reich Franz, Robert Halda, Johann Smutny, Reinhard Bayer, Philip Nischkauer und Gerald Wallner den Schläger schon nach Runde 1 ins Eck stellen. Für Heinz Laukes und Franz Groll war in der 2. Runde Schluss. Bei den Mannschaften konnte sich BLAUW 1 (Score 578) hinter PSV Steyr (Score 552) und Seefeld-Kadolz (Score 566) den 3. Platz erspielen.
Trotz passabler und guter Platzierungen und sehr guten Score der beiden Post-Damen ein ernüchterndes Ergebnis. Da muss was passieren. Da ist, wie schon erwähnt, eine ÖM vor der Haustür und dann kommt das dabei heraus. Dabei waren wir mit 23 Teilnehmern am Start (zwei Spieler zogen ihre Nennung zurück) der zweitstärkste Landesverband.
Ich appelliere daher an alle Vereine und deren Funktionäre, sich massiv bei allen Kategorien verstärkt einzusetzen.
Ebenso spricht das Teilnehmerfeld bei der Staatsmeisterschaft der allgemeinen Klasse und der Jugend-ÖM für sich. 16 Damen, davon 4 Seniorinnen und 48 Herren, davon 17 Senioren, sowie 110 Starter bei der Senioren-ÖM sind ein deutliches Zeichen für eine notwendige verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sowohl des ÖBGV und genauso der Landesverbände. Nicht ein Wort in den überregionalen Medien. Sehr regionale TV-Sender brachten wenigstens ein paar Sendesekunden, die ich ein wenig kritisieren möchte: Videos von Gästespielern und „Fotos“ der Teilnehmer sowie zu viel „Blabla“ der Kommunalpolitiker, die dem Publikum unser Spiel nicht näherbringen können. Schade.
Ein hochnotwendiger Punkt ist weiters Sponsoren anzuheuern, welche die, in großer Anzahl an den Einfriedungen der Anlagen zur Verfügung stehenden Flächen nutzen sollen.
So geht´s wirklich nicht weiter. Sonst wird, wie auf Facebook behauptet, Christian Heyl wirklich noch der letzte lebende österreichische Minigolfer!
Nun noch Kritik an den Schiedsrichtern. Nehmt euer Amt bitte ernster. Nach eindringlicher Bitte erklärte sich nur Reinhard Bayer bereit, als WBGV-Schiedsrichter zu amtieren. Es wurde bei dieser Senioren-ÖM sowieso über alles hinweg gesehen. Ich selbst habe mehrere Zeitüberschreitungen und einige Unsportlichkeiten – wie gegen Pfosten der Überdachungen treten und „Schläger in den Bodenrammen“ – beobachtet.
Ebenso ist die Betreuung verbesserungswürdig. Wir hatten zwei Betreuerbänder, die am ersten Bewerbstag nicht angefordert wurden. Erst als am Donnerstag und am Freitag die Temperaturen stiegen, wurden dann beide Bänder ausgefolgt. Spielfreie Betreuer ist die logische Schlussfolgerung. Gegebenenfalls gegen Bezahlung. SV Gänserndorf und BGC Krems-Wachau sollten als Vorbild dienen.
Ich bedanke mich bei allen Spielern für ihre Teilnahme und gratuliere schlussendlich allen Siegern und Platzierten für ihre hervorragenden Leistungen.Danke!
Ein Gedanke sei mir noch gestattet: Durch die in absehbarer Zeit steigenden Temperaturen sollte man einen früheren Termin der Senioren-ÖM ins Auge fassen. Anfang Mai könnte ich mir vorstellen. Es spielen doch Teilnehmer deutlich über 70 Jahre mit. Man sollte diesen Enthusiasten das Minigolfspiel etwas erleichtern. Wenn sie auch die Staatsmeisterschaften spielen wollen, so ist dies ihre eigene Sache.
(H-W Schmidt)