Ende Jänner fand in der Halle Bad Vöslau die Wiener Hallen-Landesmeisterschaft 2020 statt. Gespielt wurden am Samstag und Sonntag je vier Durchgänge, 61 Spielerinnen und Spielern aus neun Wiener Vereinen kämpften um gute Leistungen und Platzierungen und sorgten in vielen Kategorien für spannende Entscheidungen.
Im Blickfeld standen diesmal die gravierenden Änderungen im Austragungsmodus des Einzelbewerbes. Zum einen wurde von dem unübersichtlichen Punktesystem wieder auf reine Scorewertung umgestellt, dh für den Endstand zählten nur die über acht Runden benötigten Schläge. Zum anderen wurde nach vielen Diskussionen im Vorfeld im Vorjahr beschlossen, im Einzelbewerb den Leistungsklassenmodus einzuführen. Das heißt, dass die genannten Spielerinnen und Spieler nicht mehr in ihren Alterskategorien antraten, sondern entsprechend ihrer Ranglistennote in drei weibliche und sechs männliche Leistungsklassen aufgeteilt wurden; zusätzlich gab es noch eine gemischte Jugendklasse.
Und gleich vorweg: beide Änderungen haben die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Die reine Scorewertung machte die Einzelwertung übersichtlicher und die Aufteilung der Spielerinnen und Spieler in Leistungsklassen führte bei vielen Teilnehmern, die sonst in ihrer Alterskategorie meist eher weiter hinten platziert sind, zu mehr Freude und Motivation, was man nicht zuletzt dann bei der Siegerehrung sah. Interessant ist auch der Vergleich mit einer fiktiven Wertung nach Alterskategorien: Von den 30 Medaillengewinnern hätten genau 50 % auch bei einem Antreten in ihren Alterskategorien eine Medaille gewonnen, acht Spielerinnen und Spieler hätte das alte System bevorzugt.
Bei der Mannschaftswertung blieb alles beim Alten – auch was die Spannung betrifft! Während die Jugendlichen vom MGC Blau-Weiß leider auch diesmal ohne Konkurrenz ihre Runden drehten, kam es bei den Vereinsmannschaften in beiden Leistungsklassen zu sehr knappen Entscheidungen. Waren in der LK B am Ende zwei Teams nach Tagespunkten punktegleich und nur durch die unterschiedliche Anzahl an Rundenpunkten getrennt, so waren es in der LK A sogar gleich drei Teams. Am Ende profitierte die Mannschaft des BGC Wien von einem starken ersten Tag, an dem letztlich jener Vorsprung herausgespielt wurde, der trotz eines dritten Tagesrangs am Sonntag zum LM-Titel reichte. Dahinter landeten die Mannschaften des WAT21 und des MGC Blau-Weiß auf den weiteren Podestplätzen. In der LK B waren es die Teams vom Post SV Wien und dem MGC Blau-Weiß, die sich bis zum Ende einen spannenden Kampf um Gold lieferten. Dabei blieb letztlich auch hier die tolle Aufholjagd des MGC Blau-Weiß (der am zweiten Tag beide Mannschaftstageswertungen gewinnen konnte!) unbelohnt und holte sich der Post SV Wien mit einem Vorsprung von nur zwei Rundenpunkten den LM-Titel. Rang 3 in der LK B ging an den BGC Union Rot-Gold.
Die Medaillenwertung ging diesmal an den Post SV Wien mit vier Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen vor dem MGC Blau-Weiß (3-4-3) und dem BGC Wien (3-0-1). Die besten Einzelleistungen über beide Tage zeigten bei den Damen Johanna Knotzer (POST) mit einem Schnitt von 23,25 und bei den Herren Manfred Lindmayr (WIEN) mit einem Schnitt von 19,75 über die acht Durchgänge.
Sämtliche Ergebnisse und Platzierungen der beiden Spieltage sowie den genauen Endstand findest du hier. Auf diesem Weg nochmals Glückwunsch an alle Medaillengewinner!