Ende August fand in Predazzo (Italien) die Europameisterschaft der Allgemeinen Klasse als Kombinationsbewerb auf den Systemen Minigolf und Miniaturgolf statt. Die letzte EM – 2008 im finnischen Tampere – war für Österreich mehr als enttäuschend, gab es mit den Mannschaften doch nur die Ränge 4 und 5 und im Einzel keine einzige Viertelfinal-Teilnahme.
Um diesmal besser abzuschneiden wurde die Vorbereitung entsprechend intensiviert, was bereits beim Nationencup zu Pfingsten mit einem überlegenen Doppelsieg die ersten Früchte trug. Aber natürlich bereiten sich die anderen Nationen ebenso gewissenhaft vor, sodass eine Mannschaftsmedaille (insbesondere bei den Herren) erst einmal erkämpft werden muss. Gleich vorweg – es wurde eine sehr erfolgreiche EM für Österreich! Unser Damenteam spielte von Beginn an stets im Spitzenfeld mit, wenn auch bald klar war, dass der Sieg den Schweizer Damen heuer nicht zu nehmen sein wird (übrigens der erste Sieg für das Schweizer Damenteam seit 1986!). Dahinter entwickelte sich ein heißer Zweikampf zwischen Deutschland und Österreich, der erst in der letzten der acht Mannschaftsrunden zugunsten unserer Nachbarn entschieden wurde. Für Österreichs Damen blieb Rang 3. Über eine Bronzemedaille durften sich auch Österreichs Herren freuen, wenn auch hier die Rückstände auf die Teams aus Deutschland und Schweiz deutlich größer waren. Insbesondere Deutschland spielte groß auf und stellte u.a. mit einer 114er-Runde auf Miniaturgolf (Schnitt 19,00) einen neuen Weltrekord für Nationalmannschaften auf.
Am Finaltag sollten dann im anschließenden KO-Bewerb der besten 16 Damen und 32 Herren zwei weitere Medaillen für Österreich folgen. Die erste Runde überstanden fünf der acht im KO-Finale noch spielberechtigten Österreicher, zwei davon schieden jedoch leider bereits im Achtelfinale aus. Übrig blieben somit Elisabeth Gruber (LEOB) bei den Damen sowie Günter Inmann (DORN) und Rupert Westenthaler (BIHO) bei den Herren. Während Günter am späteren Vize-Europameister Marcel Noack aus Deutschland im Viertelfinale scheiterte, kämpften sich Lisa und Rupert ins Halbfinale vor. Rupert traf hier auf Marcel Noack und musste sich nur knapp geschlagen geben, sicherte sich aber mit einem Sieg gegen Csaba Palinkas (HUN) im Spiel um Platz 3 die erste österreichische Herren-Einzelmedaille seit Heinz Weber 2004. Lisa Gruber kämpfte sich bis ins Finale vor, unterlag dort jedoch denkbar unglücklich der Schweizerin Rebecca Weber mit 4:5. Europameister bei den Herren wurde mit Erik Tiekstra zum ersten Mal in der Geschichte ein Spieler aus den Niederlanden. Mit vier Medaillen war dies dennoch die erfolgreichste Europameisterschaft der Allgemeinen Klasse für Österreich seit der EM 1998 in Portugal (ebenfalls vier Medaillen).
Die detaillierten Ergebnisse findet ihr hier.