Die Jugend-Weltmeisterschaft 2010 in Sotchi (RUS) konnte gleich mit zwei Premieren aufwarten – zum einen wurde eine internationale Meisterschaft zum ersten Mal auf russischem Boden ausgetragen und zum anderen war dies die erste Welt- oder Europameisterschaft überhaupt, die auf einer MOS-Anlage („Minigolf open standard“) gespielt wurde.
Zwar waren die Bahnen aus Beton, doch deren Form und die Hindernistypen unterschieden sich doch deutlich vom System Minigolf. Das bedeutet natürlich neue Herausforderungen an Spieler und Betreuer, um mit kreativen Ideen die besten Linien und Bälle herauszufinden. Österreichs Delegation reiste mit großem Optimismus nach Russland, gab es doch beim Nationencup zu Pfingsten schon durchwegs ansprechende Leistungen. Die Messlatte aus dem Vorjahr lag mit vier Medaillen (je zwei in den Mannschaftskategorien und im Einzel) recht hoch, doch man ging mit großer Zuversicht in den Bewerb. Österreichs Juniorinnen-Team startete gut und hielt sich stets im Vorderfeld auf. Zwar reichte es letztlich nicht ganz, um mit den deutschen Mädls bis zum Ende mitzuhalten, Rang 2 bedeutet aber einen tollen Erfolg für Österreichs Jugend. Die große Überraschung bot hier das russische Team, das eine beeindruckende Vorstellung zeigte und die höher eingeschätzten Teams aus der Schweiz und Schweden hinter sich ließ – die erste russische WM- bzw. EM-Medaille überhaupt! Österreichs Burschen spielten zwei Tage lang vorne mit, ein schwächerer Finaltag brachte sie aber selbst um die erhoffte Medaille. Der Sieg ging hier ebenfalls an Deutschland.
Im anschließenden KO-Bewerb der besten 16 weiblichen und besten 32 männlichen Spieler sollte dann die große Stunde der jungen Oberösterreicherin Martina Danner (3DMSC) schlagen. War ihre erste Partie gegen die beste russische Spielerin noch eng, steigerte sich Martina in der Folge von Runde zu Runde und sah sich plötzlich im Finale der Schwedin Lina Liljegren gegenüber. Den WM-Titel vor Augen spielte sie souverän auf, gewann gleich vier der ersten sieben Bahnen und krönte sich letztlich mit einem 5:3 Finalsieg zur Jugend-Weltmeisterin 2010! Etwas Pech hatte die Vorarlbergerin Lara Jehle (KLAUS), die im Spiel um Platz 3 der Deutschen Jasmin Ehm knapp 3:4 unterlag. Bei den Burschen kamen von den Österreichern Matthias Jagschitz (KLAUS) und Christoph Schatzer (TELFS) am weitesten, verloren aber beide ihr Viertelfinalspiel und belegten letztlich die Ränge 6 und 8. Die detaillierten Ergebnisse findet ihr hier.